Die in Ettlingen bereits vor dem Jahr 1989 beheimateten Karnevals- und Fastnachtsvereine

Narrengilde Ettlingen
Wasener Carneval Club Ettlingen
Ettlinger Carneval Verein
Große Karnevals Gesellschaft Ettlingenweier
Ettlinger Rebhexen

hatten sich dem FKF (Festausschuss Karlsruher Fastnacht) angeschlossen und beteiligten sich an den gemeinsamen Sitzungen und zum Teil an dessen Fastnachtsumzug am Fastnachtsdienstag in Karlsruhe.

Die Präsidenten der drei Vereine der Kernstadt – Narrengilde, WCC und ECV – nahmen im jährlichen Wechsel bei der Fastnachtseröffnung am 11.11. in Ettlingen den Rathausschlüssel aus der Hand des Oberbürgermeisters entgegen.

Auf Initiative des damaligen Präsidenten des WCC, Manfred Jordan, sollte in Ettlingen eine Narrenvereinigung gegründet werden. Hatten sich doch in den Höhenstadtteilen zwei weitere Fastnachtsvereine – die Narrenzunft Schöllbronn und die Spessarter Eber gegründet. Nach mehreren Gesprächen der Verantwortlichen der nunmehr sieben Vereine entschied man sich die Ettlinger Fastnacht gemeinsam unter dem Dach einer Narrenvereinigung zu organisieren. Somit wurde die Narrenvereinigung Ettlingen offiziell im Jahr 1989 gegründet.

Als erster Präsident der Narrenvereinigung Ettlingen wurde Manfred Jordan gewählt. Er übte dieses Präsidentenamt in Doppelfunktion für den Wasener Carneval Club und für die Narrenvereinigung Ettlingen aus.

Als erste Aktivitäten machte man sich zur Aufgabe die Fastnachtseröffnung am 11.11. in Ettlingen und die gemeinsame Seniorensitzung attraktiver zu gestalten. Außerdem wurde der Rosenmontagskinderumzug wieder aktiviert. Der Kinderumzug wurde viele Jahre vorher von einem Ettlinger Original – dem Frank am Markt – ins Leben gerufen. Er betrieb einen Obst- und Gemüsehandel auf dem Ettlinger Marktplatz und organisierte den Kinderumzug am Rosenmontag in Eigenregie.

Um die sich gestellten Aufgaben in Angriff nehmen zu können und um eine finanzielle Grundlage zu haben wurden auf dem Hugo Rimmelspacher Platz in Ettlingen zwei Sommerfeste durch die Narrenvereinigung organisiert.

Um auch den Kinderumzug, der Manfred Jordan sehr am Herzen lag, attraktiver zu gestalten wurden viele Einladungen an Vereine, Gruppen und Kindergärten geschrieben. Die positiven Rückmeldungen blieben leider aus, so dass der Umzug in den folgenden Jahren hauptsächlich aus Gruppen der Narrenvereinigung bestand.

Die Gemeinschaftsprunksitzung für Senioren wurde durch Programmpunkte der einzelnen Vereine attraktiver gestaltet, so dass immer mehr Jugendliche und Erwachsene diese Prunksitzung besuchten. Im Jahr 1998 gab der damalige Leiter des Seniorenzentrums Herr Becker den Verantwortlichen der Narrenvereinigung zu verstehen, dass die Veranstaltung in dieser Form für die Senioren nicht mehr attraktiv ist. Daher stellte die Narrenvereinigung im Jahr 1998 diese Gemeinschaftsprunksitzung ein.

Die Fastnachtseröffnung in Ettlingen wurde nach der Gründung der Narrenvereinigung gemeinsam geplant und erfolgreich durchgeführt.

Im Jahr 1997 musste Manfred Jordan aufgrund einer schweren Krankheit sein Präsidentenamt aufgeben. Zum neuen Präsidenten der Narrenvereinigung wurde sein Stellvertreter Claus Hentschke gewählt. Nach zweijähriger Amtszeit stellte er sein Amt zur Verfügung.

Bei der darauf folgenden Wahl wurde Walter Neumeister einstimmig zum Präsidenten gewählt. Auch er war in Doppelfunktion als erster Zunftmeister für die Narrenzunft Schöllbronn und als Präsident für die Narrenvereinigung tätig.

In seinem ersten Jahr als Präsident der Narrenvereinigung Ettlingen wurde entschieden, auch Vereine, Gruppen und Zünfte aus der näheren und weiteren Umgebung Ettlingens einzuladen und den närrischen Zug in Rosenmontagsumzug Ettlingen umzubenennen.

Dass dies ein Schritt in die richtige Richtung war, zeigt die Anzahl und die Qualität der Teilnehmer am Ettlinger Rosenmontagsumzug.

Im Jahr 2002 gab Walter Neumeister sein Amt als Zunftmeister der Narrenzunft Schöllbronn auf und war ab diesem Zeitpunkt nur noch als Präsident der Narrenvereinigung Ettlingen tätig.

Die Ettlinger Fastnacht erlebte weitere Gründungen von Vereinen und Gruppen, die das Bild noch bunter und vielfältiger werden liesen.

Auf Antrag wurden aufgenommen:

Die Fastnachtsfreunde Ettlinger Moschdschelle im Jahr 1996
Die Ettlinger Horbachdeifl im Jahr 1999
Die Ettlinger Robbergwölfe im Jahr 2000
Die Froschbacher Moorteufel im Jahr 2004

Im Jahr 2008 musste Walter Neumeister aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Präsident der Narrenvereinigung zur Verfügung stellen. Er wurde danach zum Ehrenpräsidenten der Narrenvereinigung Ettlingen ernannt.

Seit dem Jahr 2008 wird die Narrenvereinigung durch ein „Dreigestirn“ geführt. Es sind dies:

Markus Utry, Präsident der Faschingsfreunde Ettlinger Moschdschelle

Bernd Eyberger, Ehrenpräsident des Wasener Carneval Clubs Ettlingen

Karl-Heinz Guhl

Im Jahr 2013 regte Braumeister Rudi Vogel vom Vogelbräu an, in Ettlingen die Kneipenfastnacht wieder zu aktivieren. Da die Narrenvereinigung bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Thema nur schlechte Erfahrungen gemacht hatte, nahm das Dreigestirn Rudi Vogel beim Wort und versprach in der Kampagne 2013/14 eine Veranstaltung im Vogelbräu zu organisieren. Da Rudi Vogel das Dreigestirn als “Pappnasen“ tituliert, war der erste Pappnasenabend geboren. Als Highlight für diesen Abend plante die Narrenvereinigung die „Goldene Pappnase“ zu verleihen. Diese Auszeichnung wird an Ettlinger Personen verliehen, die mit der Fastnacht nichts am Hut haben, also ihr nichts abgewinnen können und sich dennoch selbst oder kraft Amtes immer wieder in die Ettlinger Fastnacht einbringen.

Erster Träger der „Goldenen Pappnase“ war, wie könnte es anders sein, Rudi Vogel.

In der Kampagne 2014/15 verlieh die Narrenvereinigung die „2.Goldene Pappnase“ an den Leiter des Sport und Kulturamtes Dr. Robert Determann, der sich bei der Verleihung als Fastnachtstalent outete.

Am 9. Oktober 2015 erklärten die Froschbacher Moorteufel ihren Austritt aus der Narrenvereinigung Ettlingen. Ab diesem Zeitpunkt besteht die Narrenvereinigung Ettlingen aus 10 Vereinen/Zünften.

In der Kampagne 2015/16 wurde auf Anregung des Schirmherrn der Ettlinger Fastnacht, Oberbürgermeister Johannes Arnold, erstmals in Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat, eine Fastnachtsveranstaltung für Jugendliche organisiert. Ab sofort wird diese in den Veranstaltungskalender der Narrenvereinigung aufgenommen.

Die „3. Goldene Pappnase erhielt in der Kampagne 2015/16 der Patron des Hotels Erbprinz, Bernhard Zepf, der sich singend für die Auszeichnung bedankte.

In der Kampagne 2016/17 wurde der Gründer und erste Präsident der Narrenvereinigung Ettlingen, Manfred Jordan, zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Die „4. Goldene Pappnase“ erhielt in dieser Kampagne die Leiterin der Redaktion Ettlingen der Badischen Neuesten Nachrichten Frau Heidi Schulte-Walter, die sich ebenfalls vor versammelter Narrenschar tapfer schlug und erkennen ließ, dass Fastnacht kein Fremdwort für sie ist.

Nach Beendigung der Kampagne 2016/17 müssen wir einmal ein paar Sätze über den Schirmherrn unserer Ettlinger Fastnacht verlieren. Er, der uns im Jahr 2011 und bevor er Ettlinger Oberbürgermeister wurde als totaler Antifastnachter angekündigt wurde hat sich zwischenzeitlich zum Oberfastnachter entwickelt. Bei den am 11.11. stattfindenden Gerichtsverhandlungen überrascht er uns immer wieder mit neuen Ideen und Überraschungen. Seine Verteidiger werden von Jahr zu Jahr prominenter und versuchen ihn mit allen Mitteln zu verteidigen, was allerdings noch nicht zu einem Freispruch reichte. Es ist ihm ein besonderes Anliegen das Dreigestirn zu necken und mit allen Mitteln herein zu legen. Unsere Gerichtsverhandlung am 11.11. ist in der Zwischenzeit zu einem besonderen Höhepunkt der Kampagne geworden.

Der Narrenvereinigung Ettlingen gehören zur Zeit 10 Vereine und Gruppen an, deren Vorsitzende und Präsidenten eng zum Wohle der Ettlinger Fastnacht zusammen arbeiten.

Historische Dokumente der Narrenvereinigung Ettlingen: